Wie Sie Schmerz empfinden, hängt sehr stark davon ab, wo Ihre Aufmerksamkeit ist. Wie können Sie Ihre Aufmerksamkeit so einsetzen, dass Sie weniger unter Schmerzen leiden? Lesen Sie das, und üben Sie selbst damit, in diesem Blog.
Stellen Sie sich vor...
Vielleicht haben Sie das auch schon erlebt: Sie waren so mit einer Tätigkeit beschäftigt, dass Sie den Schmerz erst später bemerkt haben. Oder Sie entdecken einen blauen Fleck, von dem Sie nicht wissen, womit Sie sich vorher verletzt haben.
Je weniger Aufmerksamkeit wir unserem Schmerz schenken, desto weniger Schmerz empfinden wir. Unser Gehirn kann nicht alles gleichzeitig verarbeiten, auch nicht den Schmerz. Wenn das Gehirn beschäftigt ist, hat es nicht genug Platz, um die Gefahrenreize des Körpers richtig zu verarbeiten! Das Gehirn muss immer eine Auswahl treffen, was es verarbeiten will. Wenn man es schafft, die Aufmerksamkeit nicht auf die mögliche Gefahr, sondern z.B. auf etwas Positives zu richten, kann das viel verändern! Aufmerksamkeit und Schmerz haben sehr viel miteinander zu tun.
Aufmerksamkeit und Schmerz: Übung
Es ist natürlich oben schön beschrieben, aber wie funktioniert es? Lassen Sie mich mit der Tatsache beginnen, dass es nicht einfach ist, Ihre Aufmerksamkeit selbst zu lenken. Oft hat unsere Aufmerksamkeit einen "eigenen Willen", der sie dazu bringt, etwas anderes zu tun als das, was Sie hoffen.
Aber: Übung macht den Meister. Das Gleiche gilt für die Aufmerksamkeit. Je öfter Sie üben, an etwas dranzubleiben, desto stärker wird Ihr Aufmerksamkeitsmuskel!
Nun die Übung. Legen Sie etwas Musik auf. Sorgen Sie außerdem dafür, dass Sie etwas Interessantes zu sehen bekommen. Sie können z. B. eine Zeitschrift aufschlagen, ein Buch lesen oder den Fernseher ohne Ton einschalten.
Setzen Sie sich ruhig und entspannt hin. Was Sie jetzt tun werden, ist ganz einfach. Sie werden Ihre Aufmerksamkeit immer für eine Weile (etwa eine Minute) auf eine Sache richten. Sie wechseln sich dabei immer wieder ab. Zuerst richten Sie Ihre Aufmerksamkeit so weit wie möglich auf die Musik (Sie können Ihre Augen schließen, wenn Sie möchten). Dann konzentrieren Sie sich auf das, was Sie sehen oder lesen. Dann fokussieren Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihren Schmerz.
Wenn Ihre Aufmerksamkeit abschweift, bringen Sie sie freundlicherweise dorthin zurück, wo Sie sie haben wollen.
Am Ende der Übung verweilen Sie einen Moment lang bei dem, was Sie bemerkt haben. Gab es einen Unterschied darin, wie Sie Ihren Schmerz empfunden haben? Was passiert, wenn Sie Ihre Aufmerksamkeit ganz auf etwas anderes richten? Funktioniert das gut, oder geht Ihre Aufmerksamkeit immer wieder zurück?
Das nächste Mal...
Im nächsten Blog erkläre ich Ihnen, welche Arten von Aufmerksamkeiten es gibt. Es wird auch weitere Tipps geben, um Ihre Aufmerksamkeit weiter zu trainieren!
Aufmerksamkeit und Schmerz: Übung